Blutegeltherapie

Der medizinische BLUTEGEL (Hirudo medicinalis) gehört wie der Regenwurm zur Gattung der Ringelwürmer und wird schon seit mehreren Jahrtausenden in der Medizin eingesetzt. Bei der Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates in der Naturheilkunde von Tieren hat sich der Blutegel den obersten Rang erobert.

Der Speichel der Blutegel enthält einen Cocktail aus ca. 20 Wirkstoffen z.B. Hirudin, Hyaluronidase, Calin, Bdellin, Eglin. Neben der gerinnungshemmenden Wirkung, kann diese Wirkstoffkombination der Natur Schmerzen und Entzündungen lindern und wirkt gefäßerweiterend und entkrampfend.
Eine Blutegelbehandlung dauert zwischen 45 und 90 Minuten und länger. Je nach Größe des behandelnden Tieres und Art der Erkrankung werden zwischen 1 und 10 Blutegeln angesetzt. Der Blutegel nimmt ungefähr das 3-fache seines Eigengewichtes an Blut auf und aufgrund der injizierten Wirkstoffe kann es noch mehrere Stunden nach der Behandlung zu Nachblutungen kommen. Diese sind erwünscht und sollten nicht unterbunden werden!

Indikationen für eine Behandlung mit Blutegeln sind vor allem Erkrankungen des Bewegungsapparates wie z.B. Arthrose , Arthritis, Tendopathien, Bandscheibenvorfall, Patellaluxation, Hufrehe etc. Sie werden jedoch auch mit Erfolg bei Abszessen, Phlegmonen und der Periodischen Augenentzündung des Pferdes eingesetzt.

Eine in den Jahren 2008/9 durchgeführte Studie der Deutschen Huforthopädischen Gesellschaft e.V. (DHG e.V.) zeigt, dass die Anwendung von Blutegeln bei Hufrehe in 84% der erhobenen Fälle eine deutliche Verbesserung erbringt. Erfolgt die Blutegeltherapie innerhalb der ersten 3 Tage nach Auftreten der ersten Rehesymptome, so erhöht sich ihre Wirksamkeit sogar auf 100%." Grund für den Erfolg mit den Blutegeln soll die entzündungshemmende Eigenschaft sein, da die erhöhte MMP-Aktivität zu entzündlichen Prozessen führt.